Am Donnerstag, dem 22. Oktober 2020 waren die beiden Labels monkey. und Blind Rope mit ihren Bands bei der 2. Indie Label Woche im Reigen Live zu Gast. Durch den Abend führte Organisator des Abends Dietmar Hoscher.
Der Voodoo Man tanzt wieder
Als Opener des Abends fungierte die Wiener Classic Rock Formation Voodoo Smurfs. Jeder, der die Voodoo Smurfs kennt, weiß, was einem an so einem Konzertabend blüht: Nämlich absolut musikalisch hochwertige Unterhaltung, die nebenbei so fetzt, dass man am liebsten lostanzen möchte.
Und nicht nur die Musik war so motivierend, auch die Dance moves von Sänger Robert Höbart steckten einen an, dass man selbst die Füße unter dem Tisch mitbewegt hat. Bei den Voodoo Smurfs bedauerte man es fast, dass die derzeitigen Corona-Maßnahmen so streng sind, denn ein Rock-Konzert im Sitzen ist schon etwas ganz anderes und tut gerade bei den Voodoo Smurfs besonders weh.
Das musikalische Zusammenspiel der fünf Musiker ist fulminant und äußerst energiegeladen, was das Publikum wie ein Schwamm aufgesogen hat. Besonders hat sich das Miteinander agieren in dem Zusammenspiel von Gitarrist Stephan Kutscher und dem Keyboarder Tommy Haunold gezeigt. Die virtuos gespielten Parts sind der absolute Hammer und strotzen vor Kraft.
An diesem Abend wurde das kommende Album der Voodoo Smurfs für das nächste Jahr bei Blind Rope angekündigt. Man darf gespannt sein!
Ausgesteckt
Als zweite Band des Abends haben sich Naplava angesagt. Die eigentlich aus drei Musikern bestehenden Truppe musste diesen Abend zu zweit und mehr oder minder unplugged bestreiten. Doch das tut deren musikalischem Schaffen keinen Strich ab, denn sie überraschten mit einer anderen Seite von Naplava und sind ja bekannt dafür, dass sie in keine Schublade zu stecken sind. Dado Maric und Misa Cevtkovic lieferten an diesem Abend ein besonderes Häppchen: Sehr clean und durchaus atmosphärisch präsentierten sich die Beiden.
Die Vielseitigkeit der Band ist durchwegs lobenswert. Besonders hervorzuheben ist dieses Mal der Gesang (man erinnert sich an den Gig von Naplava vor dem Lockdown – das war nun die Entschädigung!). Die Atmosphäre dieses Konzerts war ganz besonders. Abgerundet wurde das durch die Tischdekoration vom Reigen Live, nämlich Kerzenschein. Naplava hat auch schon den nächsten Release im Talon und man kann sich auf die nächste Album-Auskopplung freuen.
King Kong trifft auf Boogie und Rock’n’Roll
Als Hauptact des Abends traten die King Kongs des Rock’n’Roll Go! Go! Gorillo auf, die bei monkey. unter Vertrag stehen. Ihre Musik ist dirty, eingängig und durchwegs tanzbar. Schon wie bei den Voodoo Smurfs war das gleiche Problem, dass man ausschließlich sitzen durfte. Die Bühnenpräsenz der Rockgruppe ist überaus ansteckend und die Monkey moves von Sänger Martin Opitz bezeichnend. So gesehen war das T-Shirt von Opitz („Who the fuck is Mick Jagger?“) genau richtig. Go! Go! Gorillo haben neben ihren eigenen Hits wie z.B. Like Lucifer auch den Cher Hit Bang Bang (My Baby Shot Me Down) zum Besten gegeben.
An diesem Abend zeigten sie auch wieder ihre Radio-Tauglichkeit. Sie haben sich bereits einmal über Platz 2. beim Best Of Auf der Maschin‘ bei dem Radiosender 88.6 freuen können. Das Publikum wurde von der treibenden animalischen Musik der Go! Go! Gorillos mitgerissen.
Der vierte Tag der 2. Indie Label Woche war ein gelungener Abend mit mitreißenden Bands. Naplava überzeugte wieder einmal mit ihrer Vielseitigkeit, die Voodoo Smurfs mit ihrem virtuos-psychodelischem 1970er Jahre Charme und Go! Go! Gorillo mit ihrem Drive und animalischen Rock. Zum Abschluss soll auch dem Reigen Live Team gedankt werden, das einen reibungslosen Ablauf für den Besucher und die Musiker trotz Maßnahmen und Restriktionen ermöglicht hat.
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