Am 1. November 2020 fand die Hall of Rock #1 in der Szene Wien statt. Mit dabei: Mani Leik, Bathing in a Raindrop, Havenal, Slick Machine und Question of Eternity
Der Tag war leider ein verregneter Sonntag. Wer zu früh vor der Szene Wien stand, musste im Regen warten. Sobald man die Szene betreten hat, ging es auch ganz flott voran, trotz Datenschutz und der Erklärung der ergriffenen Hygienemaßnahmen. An dieser Stelle sei allen Mitarbeitern der Szene Wien gedankt, die einen reibungslosen Verlauf beim Check-In und bei der Zuweisung der Plätze ermöglicht haben!
Freundlicher Rock aus der Nachbarschaft
Den Auftakt für eines der letzten Konzerte vor dem 2. Lockdown machte die freundliche Rockband aus der Nachbarschaft: Mani Leik. Das Quartett rund um Manfred Leikermoser brachte dem Publikum unbeschwerte 40 Minuten voll mit Rock. Schlagzeuger Christoph „Cheese“ Gusel wurde an diesem Abend würdig vertreten und für Bassisten Roddy McCorley war das bereits der zweite Gig mit Mani Leik. Die Musik von Mani Leik bescherte dem Zuhörer gute Laune und war ein lockerer Einstieg für den Abend. Neben Songs wie Tomorrowland oder Superman Returning gaben sie auch die Kuschelrockballade Warum zum Besten.
Atmosphärischer female fronted Alternative Rock
Die Gruppe Bathing in a Raindrop präsentierte sich jung und dynamisch. Mit ihren experimentellen Songs zeigten sie, dass Alternative Rock auch interessant sein kann. Der filigrane und atmosphärische Gesang der Frontfrau Kathrin Reiter ähnelt tatsächlich einem Regentropfen, was in der Szene Wien leider etwas sehr untergangen ist. Die Gitarrensoli waren sehr einprägsam und mindestens genauso interessant wie der Korpus der E-Gitarre.
Havenal – Rock mit einem Tupfen Pink
Die Lady Voice Rockgruppe aus Wien überzeugte besonders durch deren Präsenz: Nicht nur auf der Bühne, sondern auch bereits beim Empfang der Gäste machte Havenal auf sich aufmerksam. Ihre Songs kündigte die stimmgewaltige Sängerin Stina mit Schildern an, weshalb man sich relativ leicht die Titel merkte. Aber nicht nur das, auch die Bühnenaccessoires waren durchwegs zu den Songs überlegt: Masken in Pink und Schwarz (Masquerade) oder auch der Mädchentraum schlechthin, ein wunderschön funkelndes Krönchen (Red Queen), das an Glitzer und Glamour an die nicht vorhandene Ballsaison in Wien erinnert.
Dirty Rock’n’Roll
Die Wiener Band Slick Machine spielte dreckigen Rock’n’Roll und versprühten dabei viel Testosteron. Die Atmosphäre in der Szene Wien war aufgeheizt und voller positiver Energie, obwohl Corona in den Ansagen relativ oft erwähnt wurde und man somit etwas in den Alltag zurückgeholt wurde. Die Fans waren euphorisch und so mancher im Publikum wurde von der Band mit einem Slick Machine T-Shirt beglückt. Man kann nach diesem Liveauftritt nur eines über Slick Machine sagen: Sie sind durch und durch dem Rock’n’Roll verbunden und leben diesen auch aus.
Experimentierfreudig
Question of Eternity machten den Abschluss des Abends. Charakteristisch für die Band war ihre Experimentierfreudigkeit, was sehr positiv zu bemerken war. Jeder Song war fesselnd und barg Überraschungen in sich. Die ersten Songs der Alternative/Progressive Metal-Band waren noch recht brav, aber dann zeigte Sängerin Pipi Gogerl was sie kann: Nämlich dass Growls nicht immer nur Männersache sind. Energiegeladen präsentierte sich an diesem Abend Question of Eternity und das Publikum hat die positive Atmosphäre regelrecht aufgesogen.
Metalnight Outbreak hat einen abwechslungsreichen Konzertabend organisiert, der zum Großteil von der Corona-Pandemie abgelenkt hat. Kunst, Kultur und Musik dürfen ruhig eine Flucht aus dem Alltag sein. Gerne hätte man gesehen, dass das Thema seitens der SängerInnen weniger aufgegriffen worden wäre, denn es hat teilweise dem Abend die Unbeschwertheit genommen, die einem die Musik gebracht hätte.
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