Waves Vienna 2020 im Hybrid-Modus

Das Waves Vienna 2020 ist nun über die teils virtuelle Bühne gegangen. Das sich vom 10. bis zum 12. September zum zehnten Mal jährende größte österreichische Showcasefestival musste dieses Jahr aufgrund der Umstände ohne Livekonzerte auskommen. Auch die Panelveranstaltungen der Waves Vienna Conference mussten mittels Videokonferenzen aus der SAE Academy gestreamt werden.

Wie jedes Jahr begann auch dieses Waves Vienna Festival mit der Eröffnungsfeier, die in diesem Jahr im Innenhof des WUK stattfand. Man reichte Sekt und nach den Eröffnungsworten widmete man sich den ersten Konzerten, heuer im Public Viewing Bereich des WUK auf Videowalls gestreamt wurden. Die teilnehmenden Bands hatten zuvor in ihren Proberäumen und Studios einen Livebeitrag gestaltet, der auf insgesamt drei parallel laufenden Streamingkanälen im Internet abzurufen war. Ein Best-of-Channel wurde im WUK gestreamt, wo man sich als KonferenzteilnehmerIn in der Hospitality Area mit kühlen Getränken stärken konnte. Trotz aller Bemühungen ein interessantes Festival auf die Beine zu stellen, beraubte die Nichtanwesenheit der internationalen Bands und Teilnehmer die Veranstaltung ihrer Grundlage. Gerade das Networking mit Kollegen aus dem Ausland ist das Interessante an internationalen Festivals und Kongressen. Die Gespräche zwischen den Konzerten gingen dieses Jahr unglaublich ab.

Genau so war es auch bei der Conference. Bei der heurigen Ausgabe standen UK und Ukraine im Focus der Interesses. In beiden Ländern ist es aus unterschiedlichen Gründen derzeit ungewiss, wie der musikalische Austausch nun weitergehen soll. Sehr gut war es daher, dass sich ein eigenes Panel mit dem Umgang der Musikindustrie mit dem Brexit befasste. Was wird nun wirklich, wenn keine Regelungen mehr mit der EU über die Übergangszeit hinaus gefunden werden können? UK wäre demnach wie ein WTO Staat zu behandeln. Es stellt sich somit für EU-27 Musikschaffenden die Frage, ob eine Tour in UK überhaupt noch kostendeckend organisiert werden kann, von Profiten redet sowieso niemand mehr. Und welche/r junge MusikerIn wollte nicht einmal nach London, um zu schauen ob er/sie von der eigenen Musik leben kann. Auch diese Träume sind nach dem Brexit in weite Ferne gerückt. Dementsprechend groß war das Interesse an diesem Workshop mit durchschnittlich 1952 Viewers.

Die Kulturszene in der Ukraine kämpft hingegen, angesichts der immer noch anhaltenden Kriegszustände im Osten des Landes, weiterhin um ihren Fortbestand. Gerade bei diesem heiklen Thema war es schade, dass die ukrainischen Vertreter nicht anreisen konnten, sondern via Streaming von einem Studio in Kiew zugeschaltet wurden, um mit den Conferenceteilnehmern in Wien zu diskutieren.

X-Award 2020

Heuer wurde zum vierten Male der X-Award vergeben. Wie in den Jahren zuvor waren acht österreichische Acts, Alicia Edelweiss, Crush, Farce, Flut, Lou Asril, Lulu Schmidt, Mynth und Oska nominiert, den mit 3500 € dotierten österreichischen Exportpreis zu gewinnen. Freuen konnte sich schließlich Oska über den Award und kommt nun in den Genuss sich neben dem Preisgeld auch über die Förderung durch die heimischen Exportorganisationen freuen zu können.

Die seit Jahren bei den Conference Deligates beliebte Bustour am Samstag, wurde durch eine Weinverkostung am Freitagabend ersetzt. Trotz aller Abstriche, die wegen der Umstände gemacht werden mussten, überwog bei allen Teilnehmern die Freude, dass vom unermüdlichen Team um Thomas Heher doch ein Festival auf die Beine gestellt werden konnte, und alle hoffen, dass die große Zehnjahresfeier im nächsten Jahr beim elften Waves Vienna nachgeholt werden kann.

Fotos: Roddy McCorley

 

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