Der Sommer über Wien setzte hitzemäßig zum großen Finale an und die kleinen Gigs im Hof der Szene Wien zeigen, dass in einer für die Veranstaltungsbranche desaströsen Saison doch noch einige Nerds versuchen, Livemusik Events auf die Beine zu stellen. So hat sich Musikjournalistenkollege Patrick Meerwald getraut, sein erstes Konzert zu veranstalten. Bei dieser denkwürdigen Premiere gaben sich Shallig und Irgenwien die Ehre.
Die Szene Wien veranstaltet den Sommer hindurch nun mehrmals wöchentlich in Innenhof Open Air Konzerte mit einer oder zwei Bands pro Abend. Der Eintritt ist frei und es wird der Griller angeheizt, damit die Gäste mitgebrachtes Grillgut zubereiten können, die Open Air Bar serviert kühle Getränke. So lässt sich der Sommer in Wien gut aushalten. Auch letzten Donnerstag konnten die Gäste bei der Premiere der Eventserie Developing Colours gemütlich der Musik lauschen und sich gleichzeitig trotz Babyelefant näher kommen.
Shallig waren zuerst an der Reihe und präsentierten ihre gewohnt launigen Songs souverän den vergnügten Zuschauern. Nicht immer jugendfreie Texte mit großem Augenzwinkern ist man von den vier Herren ja gewohnt. Durch das Unplugged Setup konnten man die mehrstimmigen Vocalblödeleien nun viel besser genießen, als im Rockband-Gewand.
Mit wienerischen Texten der etwas provokanteren Art, ging es auch bei Irgendwien gleich nahtlos weiter. Doch zeichnete sich diese Band im Vergleich zu Shallig durch ein um einiges skurrileres Auftreten aus. Auch wurde von Irgendwien der Platz, den der Innenhof der Szene Wien bietet, viel intensiver genutzt. Während die Opener mit ihrem mehrstimmigen Gesang punkten konnten, setzte Irgendwien auf ihren um einiges experimentelleren Post-Punk Sound mit Digeridoo und die multiinstrumentalen Fähigkeiten der Bandmitglieder. Diese rhythmische über die Bühne gewuselte Show lud das Publikum, nachdem sich die drückende Hitze der Großstadt mit Sonnenuntergang einigermaßen gelegt hatte, auch zum Tanzen ein.
Developing Colours ist eine Eventreihe, die als gemütliche Grillparty mit kulturellem Vorstadtflair schon bei der Premiere gut funktioniert hat, aber auch noch viel Entwicklungspotential für die Zukunft verspricht.
Fotos: Roddy Mc Corley


























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