Anti-Flag & ZSK gastieren im Grazer ppc

Am 17. Jänner kehrt mit Anti-Flag und ZSK der Punkrock zurück in das ppc, Graz. Zumindest Anti-Flag dürften dieser Tage besonders wütend sein.

Wer seine Jugend in den späten 90er und frühen 2000er-Jahren verlebte, eine Affinität zu Rock und Punk sein Eigen nannte und wie ein anständiger Jugendlicher grantig auf die da oben war, der kam an Anti-Flag und ZSK nicht vorbei. Mit hochgereckten Armen wurden Fuck-Bush-Parolen skandiert. 2020 hat sich nicht viel geändert, sieht man vom Namen des US-Präsidenten ab.

Anti-Flag: 20/20 Vision

Es ist eine fruchtbare Zeit für Anti-Flag und den von ihnen zur Lebensweise erhobenen Protest-Punk. Seit 1993 tourt die Band aus Pittsburgh, Pennsylvania durch die Welt, um den Mächtigen musikalisch in den Arsch zu treten, um soziale Missstände aufzuzeigen und politische Misswirtschaft anzuprangern. Schon in den Jahren der Bush-Junior-Präsidentschaft erlebten die wütenden Punk-Parolen Anti-Flags Hochkonjunktur. Das Zeitalter des Donald Trump kann dem nicht hintanstehen. Zwar zeichnete sich der 45. Präsident der Vereinigten Staaten in seiner bisherigen Amtszeit durch ausgeprägten Rassismus und Menschenverachtung, durch massives wirtschaftliches Umsichschlagen und ungehaltene, teils gefährliche, teils dumme Kommunikation, nicht aber durch offensive Kriegsstrategien aus. Das scheint sich zum Jahreswechsel geändert zu haben.

Und so gehen Anit-Flag 2020 auf ihrem neuen Album, das am 20. Jänner erscheinen wird, unumwunden mit dem US-Präsidenten ins Gericht. Das zeigt sich schon auf dem Cover-Artwork zu 20/20 Vision, das das gezeichnete Konterfei Trumps zeigt.
Trump ist es auch, der die Vorabsingle Hate Conquers All eröffnet:

„In the good old days, this doesn’t happen
Because they used to treat them very,  very rough
And when they protested once, they would not do it again so easily“

So kommentierte Trump 2016 afroamerikanische Demonstranten bei einem seiner Wahlkampfauftritte. Es war nur einer von zahlreichen Aufrufen zu Gewalt gegen kritische Aktivisten bei seinen Wahlkundgebungen.
Und so ergehen sich Anti-Flag in einen melodischen wie energiegeladenen Aufruf gegen Hass in symbolischer Verwendung der von Trump ersehnten Mauer zu Mexiko.

„Hate conquers all in the ashes of the fall
With our backs against the wall“

Support: ZSK

Als namhaften Edel-Support bringen Anti-Flag die Skatepunks ZSK mit nach Graz. Die Berliner sind eine linksgerichtete Punkband, wie sie im Buche steht. Sie geben zu, nicht etwa wegen ihrer außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten zur Band wurden, sondern weil sie beste Freunde waren. So ergab es sich 1997 auch, dass sie die instrumentale Aufteilung an Gitarre, Bass, Drums und Gesang ganz einfach auslosten.
Mit Erfolg wie sich herausstellen sollte. Nach einer vierjährigen Bandpause von 2007 bis 2011 veröffentlichten sie vor zwei Jahren ihr fünftes Studioalbum Hallo Hoffnung, das auf Platz 16 der deutschen Charts landete.

Ihren Signature-Song, wenn man so will, lieferten ZSK mit Antifascista vom 2013 veröffentlichten Album Herz für die Sache. Der Song ist eine Hymne für den Antifaschismus, und Kampfansage dem Nationalsozialismus.

„Wir stoppen eure Aufmärsche
Hetz-Propaganda
Alerta Alerta Antifascista
Egal wo ihr auftaucht
Wir sind zu erst da
Alerta Alerta Antifascista“

[Titelbild: Cory Morton]
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